Die Unternehmensführung muss Integritität und Regeltreue authentisch vorleben. Das ist die entscheidende Basis: Authentisch. Jeden Tag.
Eine grundlegende Voraussetzung für die Etablierung von Compliance ist, dass die Unternehmensführung die Grundsätze und das Bekenntnis zur Compliance nach dem „tone from the top“-Prinzip vorlebt. Compliance ist eine fortlaufende Aufgabe, die alle Geschäftsbereiche betrifft und die Mitwirkung aller Beschäftigten erfordert
Wirtschaftskriminologie und Compliance
“Immunsystem der Organisation”
Ein umfassendes Programm für effektives Compliance Management in Unternehmen wird durch ein Compliance-Management-System (CMS) bereitgestellt. Dieses System dient dazu, die verschiedenen Compliance-Elemente in ihrem Zusammenspiel umzusetzen und zu überwachen. Es gibt jedoch kein „Patentrezept“ oder eine allgemeingültige „one size fit's all“-Lösung; vielmehr muss das CMS auf die individuellen Bedürfnisse des jeweiligen Unternehmens zugeschnitten sein. Dabei spielen Faktoren wie Art, Größe und Organisation des Unternehmens, relevante Vorschriften, geografische Präsenz und vergangene Verdachtsfälle eine Rolle.
Kriminalitätsprävention: Ein zentrales Anliegen der Compliance ist die Vorbeugung von Kriminalität. Hierunter wird die Gesamtheit aller privaten und staatlichen Bemühungen verstanden, die zur Verhinderung und Früherkennung von Kriminalität ergriffen werden. Die Implementierung eines Compliance-Systems kann als Maßnahme der sekundären Prävention gesehen werden, da es der Vermeidung strafbewehrter Normverletzungen dient.
Minimierung des Risikos organisationsbezogener Wirtschaftsstraftaten: Die Compliance zielt darauf ab, das Risiko zu minimieren, dass durch Mitglieder einer Organisation eine organisationsbezogene Wirtschaftsstraftat begangen wird. Dies geschieht durch präventive Maßnahmen, die vor der Entstehung eines Schadensszenarios ansetzen.
Positive Beeinflussung von Sanktionen und Minimierung von Schäden: Im Falle einer dennoch drohenden Sanktionierung soll Compliance die Chance erhöhen, dass eine Sanktionierung im Konsens mit den Strafverfolgungsbehörden positiv beeinflusst werden kann. Sofern es bereits zu einem Fehlverhalten gekommen ist, können Compliance-Maßnahmen dazu beitragen, den entstandenen Schaden zu minimieren, indem beispielsweise ein kooperatives Verhalten sanktionsmindernd berücksichtigt wird
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Primäre Prävention: Diese Art der Prävention beinhaltet die Einflussnahme auf allgemeine Kriminalitätsursachen und richtet sich an die Allgemeinheit. Ihr Ziel ist der Abbau personaler Defizite und der Aufbau einer positiven Motivation zum rechtstreuen Verhalten.
Sekundäre Prävention: Sie konzentriert sich auf die Reduktion von Risiken und die Veränderung von Tatgelegenheiten. Sie richtet sich an potenzielle Täter, aber auch an Opfer wie Behörden oder Unternehmen. Die Implementierung eines Compliance-Systems kann als Maßnahme der Sekundären Prävention verstanden werden, da es der Vermeidung einer strafbewehrten Normverletzung dient.
Tertiäre Prävention: Diese Form der Prävention setzt ein, nachdem bereits eine Straftat begangen wurde. Ihr Ziel ist es, einen Rückfall des Täters oder eine erneute Viktimisierung des Opfers zu verhindern. Hierzu gehören spezialpräventive Behandlungsprogramme auf Täterseite sowie die Schulung und Sensibilisierung der Opfer.
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Klügste und wichtigste Investition für die Zukunft einer Organisation!
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